1. Das Ladegerät
In der Halterung der Mag Charger ist das Ladegerät integriert. Das Ladeverfahren ist wenig raffiniert, es handelt sich einfach um eine Konstantstromquelle. Das heißt, dass das Ladegerät, selbst wenn der Akku schon voll ist, einen konstanten Ladestrom von ungefähr 220mA fließen lässt. Dies führt also zwangsläufig zu einer Überladung des Akkus, das zumindest dem NiCd-Akku nicht all zu sehr zu schaden scheint. Eine Folge davon ist aber, dass die Mag Charger handwarm wird sobald das Akku voll ist.
Das beschriebene Ladeverfahren hat sich auch nicht mit der neueren Version des Ladegeräts geändert. Die Ladeelektronik wurde lediglich in SMD-Technik aufgebaut und ist damit kaum noch zu reparieren. Unterscheiden kann man beide Ladegeräte an den Anschlusssteckern.
Für beide Ladegeräte gilt: Leuchtet die LED nicht, so fließt auch kein Ladestrom! Ist dies der Fall, so liegt dies in den meisten Fälle nicht an einer defekten Ladeelektronik, sondern an einem schlechten Kontakt der Schleifring zu den kleinen Kontaktstiften im Halter. Meist reicht es die Mag Charger in der Halterung zu drehen, damit der Kontakt wieder hergestellt wird. Sollte dies nicht reichen, so putzen Sie die Kontaktflächen.
ARXX025 |
ARXX185 |
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Hier die beiden Schaltungen des Ladegeräts:
ARXX025
Der Spannungsregler LM317 ist als Konstantstromquelle geschaltet. Wenn der 14kΩ-Widerstand überbrückt wäre, dann wäre der Ladestrom IL = 1,25V / 9,1Ω = 137mA. Durch den Leckstrom von ~50µA der durch den 14kΩ-Widerstand fließt, erhöht sich die Spannung am 9,1Ω Widerstand auf fast 2V. Dadurch leuchtet die LED erst und der Ladestrom erhöht sich auf 220mA.
Beim Zusammenbauen des ARXX025 ist darauf zu achten, dass die Anschlussbeine der LED nicht zusammengedrückt werden, sonst schaltet der Regler voll durch und der Strom wird unzulässig hoch.
ARXX185
Das neue Ladegerät funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das alte. Nur die Ansteuerung der LED wurde von der Laderegelung entkoppelt, damit die oben genannte Fehlfunktion nicht entstehen kann. Der Basisvorwiderstand ist in dem SMD-PNP-Transistor integriert. Die Verpolungsschutzdiode ist durch ein nicht identifiziertes SMD-IC ersetzt worden.
Update vom 22.02.2017:
Durch Geert de Vries weis ich jetzt, dass der SMD-Chip ein N-channel MOSFET ist, z.B. Fairchild FDC8601.
MOSFETs können als Verpolungschutz verwendet werden mit niedrigerer Verlustspannung als eine normale Diode.
2. Akku lädt nicht mehr (Tiefentladung)
Problem:
Betreibt man die MAG-Lite bis der Akku vollständig entladen ist, so sind danach oft eine oder mehrere Zellen des Akkus tiefentladen. "Tiefentladen" heißt die Spannung am Akku ist geringer als 5 Volt und das Akku bleibt trotz Ladung mit dem Original-Ladegerät leer.
Lösung:
Tiefentladung
sollte prinzipiell vermieden werden, da sie den Akku schädigt. Trotzdem
kann man tiefentladene Akkus oft wieder "zum Leben" erwecken,
wenn man diese kurz mit einem relativ hohen Strom lädt. Praktisch geht
man dazu bei einer Mag Charger am Besten wie folgt vor:
Bauen Sie den Akku aus. Verbinden
Sie den Akku mit einem strombegrenzten Labornetzteil und stellen Sie die
Spannung auf 9V und die Strombegrenzung auf 2A ein. Lassen sie eine halbe Minute den
Ladestrom von 2A fließen. Durch diese Maßnahme bauen die tiefentladenen Zellen
meistens wieder Spannung auf und der Akku kann danach wieder im
Original-Ladegerät geladen werden. Ist die Leerlaufspannung am Akku nach dieser
Aktion immer noch deutlich tiefer als 6V, so sind die defekten Zellen nicht mehr
zu retten.
3. Ersatzakkus
Nicht originale 2600mAh NiCd- und 3600mAh NiMH-Ersatzakkus für die Mag Charger gibt es z.B. bei Akkushop.de. Beide Akkutypen sind seit 2009 ohne Probleme in meiner Feuerwehr im Einsatz.
4. Leuchtstärke lässt nach einer Minute nach
Problem:
Die Leuchtstärke der MAGLite nimmt trotz intaktem Akku nach einer Minute leicht ab.
Lösung:
Dies ist oft auf Kontaktprobleme zwischen der Verschlusskappe und dem Mittelteil zurückzuführen. Tragen Sie etwas Kupferpaste auf das Gewinde auf.
5. keine Ersatzteile für den Mittelteil
Wer sich wundert, dass es für den Mittelteil keine Ersatzteile gibt, so liegt dies daran, dass darauf eine 10-jährige beschränkte Garantie besteht. So ist uns zum Beispiel mal die Kontaktfeder zum Pluspol des Akkus gebrochen und der Mittelteil wurde problemlos ersetzt.